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ESG Verantwortungsvolle Investitionen

Verantwortungsvolle Investitionen

GRI 3-3

Aus obiger Wesentlichkeitsbetrachtung geht hervor, dass verantwortungsvolles Investieren zu den Schlüsselthemen im Bereich Nachhaltigkeit zählt. Bellevue verfolgt eine umfassende Umsetzung der Integration von ESG-Kriterien auf Ebene der Anlageprozesse und -portfolios unter Berücksichtigung der stetig steigenden regulatorischen Anforderungen.

Die einzelnen Nachhaltigkeitsansätze sind im Rahmen unseres ESG-Frameworks zusammengefasst, welches wir konsequent umsetzen und laufend weiterentwickeln.

Quelle: Bellevue Asset Management AG, per 31. Dezember 2023

Die ESG-Anlagerichtlinie von Bellevue umfasst im Wesentlichen folgende Elemente:

Normen- und wertebasierte Ausschlusskriterien

Wir verpflichten uns zur Einhaltung international anerkannter Normen und schliessen Unternehmen mit schweren Verstössen gegen Menschenrechte, Umwelt, Arbeitsnormen und Verwicklung in Korruption konsequent aus den verwalteten Anlageportfolios aus. Dazu wenden wir die Kontroversen-Methodik und die Standards von MSCI ESG an. MSCI ESG Controversies reflektiert alle Bereiche der negativen Auswirkungen, die von den allgemeinen Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen abgedeckt werden. Darüber hinaus bietet MSCI ESG Research eine Zuordnung von ESG-Kontroversen zu den zugrunde liegenden Prinzipien der folgenden globalen Normen: dem UN Global Compact (UNGC), den UN General Principles of Business and Human Rights (UNGP) und den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) (sowohl Kern- als auch umfassende Konventionen).

MSCI ESG Research verfügt über ein dediziertes Analyseteam, das die Schwere der Kontroversen, die Unternehmen in unserem Abdeckungsuniversum betreffen, laufend ermittelt und bewertet. Die ESG-Analysten überprüfen die gemeldeten Vorwürfe und wenden eine einheitliche Bewertung für jeden Kontroversen Fall an, die auf der Schwere der Auswirkungen in jedem Fall, der mutmasslichen Rolle des Unternehmens in jedem Fall und dem Status jedes Falles (der durch den Stand der Lösungen, falls vorhanden, zwischen den beteiligten Interessengruppen bestimmt wird) basiert. MSCI ESG Controversy – Thematischer Bezugsrahmen:

Quelle: MSCI ESG Research Inc.

Im Gegensatz zu den Ausschlüssen aufgrund von Verstössen gegen globale Normen beruhen wertebasierte Ausschlüsse auf gesellschaftlichen, ethischen und moralischen Auffassungen. Basierend auf allgemein anerkannten Praxisstandards definiert Bellevue prozentuale Umsatzanteile je Geschäftsfeld, die ein Unternehmen in ESG-kritischen Geschäftsfeldern wie beispielsweise konventionellen Waffen, thermischer Kohle oder Tabakproduktion nicht überschreiten darf. Emittenten, deren Jahresumsatz die nachfolgend definierten Toleranzgrenzen überschreiten, werden ausgeschlossen.

Geschäftsfeld

Umsatzgrenze

Kontroverse Waffen

0%

Konventionelle Waffen

10%

Thermische Kohle

5%

Fracking/Ölsande

5%

Tabakproduktion

5%

Tabakverkauf

20%

Erwachsenenunterhaltung

5%

Glücksspiel

5%

Palmöl

5%

Die Umsatzgrenzen sind im Vorjahresvergleich unverändert.

Auch wenn für die meisten Strategien, gerade im Healthcare-Bereich, keinerlei Involvierung in den besagten Geschäftsfeldern vorliegt, wird die Einhaltung dieser Umsatzgrenzen systematisch überprüft. Die festgelegten Umsatzgrenzen dienen primär zur praktischen Umsetzung der Ausschlusskriterien und basieren auf Erfahrungswerten mit institutionellen Investoren und Branchenexperten. Für einzelne Strategien mit dediziertem Nachhaltigkeitsfokus können weiterführende und/oder strengere Ausschlusskriterien angewendet werden.

Bellevue führt eine formelle Ausschlussliste, die quartalsweise aktualisiert und überwacht wird. Per 31.12.2023 umfasst diese etwas mehr als 900 Emittenten, die im Rahmen von Direktinvestitionen aus sämtlichen Anlageuniversen ausgeschlossen sind. Die Einhaltung der Ausschlüsse wird durch das interne Risk Management monatlich überwacht.

ESG-Integration

Als spezialisierte Anlageboutique mit weitgehend autonomen Investment Desks obliegt die Umsetzung der ESG-Integration weitgehend den verantwortlichen Portfolio Management Teams, wobei gewisse übergeordnete ESG-Tätigkeiten auch durch ESG-Spezialisten im zentralen Bereich Produktmanagement wahrgenommen werden. Im Rahmen der ESG-Integration werden umweltbezogene, soziale und Governance-Faktoren in die fundamentale Beurteilung eines Unternehmens einbezogen und hinsichtlich ihrer finanziellen Risiken oder Chancen auf die künftige Kursentwicklung beurteilt. Damit erhalten unsere Portfoliomanager ein gesamtheitliches Bild einer Unternehmung.

Der Bereich Umwelt umfasst zum Beispiel, ob eine Unternehmung den ökologischen Fussabdruck systematisch misst und diesen offenlegt oder etwa die laufende Überwachung der CO2-Intensitäten der Unternehmen im Kontext zum Durchschnittswert der relevanten Industrie. Der Bereich Gesellschaft umfasst zum Beispiel Produktqualität, Datensicherheit, Mitarbeiterentwicklung oder auch die Geschlechterverteilung/Diversität im Management. Gute Führung beinhaltet zum Beispiel Unabhängigkeit sowie Kompensation des Verwaltungsrates oder Geschäftsethik.

Als Grundlage für die Integration der Kriterien für eine nachhaltige Wirtschaftsweise im Anlageentscheidungsprozess verwenden wir pro Emittent ein ESG-Rating, das sich aus verschiedenen Sub-Scores zusammensetzt. Die Scores basieren auf Daten von den unabhängigen Drittanbietern MSCI ESG Research und Morningstar Sustainalytics. Deren Relevanz und folglich Gewichtung kann abhängig von der Industriezugehörigkeit stark variieren. Bei der Analyse der ESG Scores wird das Augenmerk insbesondere auf sogenannte ESG Key Issues gelegt, also jene Nachhaltigkeitsaspekte, bei denen ein Unternehmen besonders gut oder besonders schlecht abschneidet.

Trotz laufender Überprüfung und Erweiterung von ESG-Rating-Methodologien hat es sich auch im vergangenen Jahr als wichtig erwiesen, aggregierte ESG-Ratings mit Vorsicht zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen. Die meisten ESG-Rating-Methodologien basieren auf vordefinierten Systematiken, die nicht in allen Fällen zu einer objektiven bzw. «fairen» Risikoeinschätzung führen. Gerade kleinkapitalisierte und junge, sich etwa noch in der Aufbauphase befindliche Unternehmen werden typischerweise gegenüber Grossunternehmen systematisch benachteiligt. Fehlende personelle Ressourcen, mangelnde Erfahrung im Umgang mit ESG-Fragestellungen können ursächlich zu einer schlechteren Nachhaltigkeitsbewertung führen. Auch ist die vorgegebene Vergleichsgruppe für die ESG-Beurteilung innerhalb einer Industrie nicht immer zweifelsfrei zutreffend. Entsprechend kritisch beleuchten unsere Portfoliomanager potenzielle oder vermeintliche «ESG-Laggards» (Rating CCC, B) und suchen dabei auch immer wieder das persönliche Gespräch mit den betroffenen Unternehmen sowie den ESG-Spezialisten unserer Kooperationspartner. Investitionen in «ESG-Laggards» sind detailliert zu dokumentieren. Von einem sogenannten «Best-in-Class»-Ansatz sieht Bellevue jedoch, sofern nicht auf Stufe einer einzelnen Anlagestrategie anderweitig definiert, aus beschriebenen Gründen ab.

Über sämtliche liquiden Anlagestrategien (netto investiertes Anlagevermögen der Aktien- und Rentenstrategien von Bellevue exklusive Cash, Private Equity, Ventures, PK und dedizierte Derivatstrategien) von Bellevue ergibt sich folgende Verteilung der investierten Anlagen nach MSCI ESG Ratings:

Verteilung nach MSCI ESG Rating per 31.12.2023

Quelle: Bellevue Asset Management, MSCI ESG Research

Auch per Ende 2023 umfassten die liquiden Anlageportfolios von Bellevue vorwiegend Unternehmen mit guten bis sehr guten ESG-Ratings (MSCI BB oder höher). Dabei beziehen sich diese MSCI ESG-Ratings auf Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen. Lediglich 3.4% (im VJ 8.9%) der Anlagen waren in sogenannte ESG-Laggards investiert (B) und nur ein marginaler Anteil an Anlagen (0.2%) in der tiefsten Kategorie CCC. Insgesamt waren lediglich 2.9% der Asset-gewichteten Anlagen nicht geratet (im Vgl. zu 3.5% im Vorjahr). Die oben abgebildete ESG-Rating-Verteilung deckt dabei rund 94% der gesamten verwalteten Vermögen von Bellevue ab (im VJ 92%).

Mit der Einführung der EU Offenlegungsverordnung im März 2021 sowie der Delegierten Verordnung (EU) 2021/1253 zu den MiFID II Nachhaltigkeitspräferenzen (Art. 9) unterscheidet die Bellevue die beiden Dimensionen «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» und «Nachhaltige Anlagen». In Ermangelung eines europaweit einheitlichen Klassifizierungsstandards werden die beiden Dimensionen nach heutigem Stand der Kenntnisse sowie der teilweise beschränkt verfügbaren Daten nach bestem Wissen und Gewissen nach klar definierten Grundsätzen in den Anlageprozessen der jeweiligen Strategien abgebildet.

Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen (EU SFDR)

Die Mehrheit der Anlagestrategien von Bellevue berücksichtigen im Rahmen der Umsetzung ihrer Anlageziele soziale, ökologische sowie Governance-bezogene Merkmale (ESG) in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Artikels 8 der EU-Offenlegungsverordnung 2019/2088 (EU SFDR), verfolgen aber kein Nachhaltig­keitsziel. Grundsätzlich wird angestrebt, das ganze Vermögen der jeweiligen Strategien in Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen zu investieren. Da jedoch die Datengrundlagen nicht in allen Anlageklassen und Branchen in ausreichendem Masse vorhanden sind und Unternehmen teilweise noch über kein ESG-Rating verfügen, wurde ein Mindestanteil an Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen in Prozent des investierten Vermögens definiert.

Für Strategien mit erheblichem Anteil an Small- und Mid-Cap-Anlagen und/oder erheblicher Schwellenländerquote mit geringerer ESG Research-Abdeckung beträgt der Mindestanteil für «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» 50%. Strategien, die von den genannten Faktoren weniger stark betroffen sind, müssen einen höheren Mindestanteil von 75% «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» erfüllen.

Detaillierte Angaben zu den einzelnen Anlagestrategien sowie zur Methodologie sind in den produktspezifischen Dokumenten enthalten, die hier öffentlich verfügbar sind.

Nachhaltige Anlagen (MiFID II sowie EU SFDR)

Zusätzlich zur Berücksichtigung der wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI) auf Portfolioebene definiert Bellevue pro Anlagestrategie einen Mindestanteil an nachhaltigen Investitionen im Sinne der Offenlegungsverordnung 2019/2088 (Art. 2 Nr. 17). Diese definiert eine «nachhaltige Anlage» als eine Investition in eine wirtschaftliche Tätigkeit, die zur Erreichung eines Umweltziels und/oder eines sozialen Ziels beiträgt und gleichzeitig keines dieser Ziele erheblich beeinträchtigt. Des Weiteren müssen die investierten Unternehmen Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden («Good Governance»).

Investitionen werden dann dem Anteil an «nachhaltigen Anlagen» zugerechnet, wenn sie erstens einen positiven Zielbeitrag, gemessen an den 17 UN Sustainable Development Goals, erbringen, zweitens die oben beschriebenen Nachhaltigkeitsmerkmale erfüllen und drittens keine wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren aufweisen. Zur Messung der Zielbeiträge zu den UN SDG wird ebenfalls auf die Methodologie von MSCI ESG abgestützt (siehe unter Kapitel «Bezug zu den UN SDG»). Für die Kategorisierung einer nachhaltigen Anlage wurden die Mindestquoten von 25% und 50% definiert. Auch hier spielt die vorhandene ESG-Research-Abdeckung sowie der Anlageschwerpunkt (z.B. Small- und Mid-Caps) eine wichtige Rolle.

Gemäss vorstehenden Definitionen und angewendeten Methodologien qualifizieren per 31. Dezember 2023 im Kontext der EU SFDR rund 94% (im VJ 87%) der liquiden nettoinvestierten Assets von Bellevue als «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» und 62% (im VJ 54%) als «nachhaltige Anlagen»:

Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen (nach EU SFDR)

Nachhaltige Anlagen (nach EU SFDR)

An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass ein industrieweiter Vergleich dieser Quoten aufgrund der derzeit fehlenden Harmonisierung der anzuwendenden Klassifikationsraster und Bewertungsmethodologien im Sinne der EU SFDR nicht zulässig ist.

Nachteilige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI)

Bellevue berücksichtigt die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (Principal Adverse Impact – PAI) im Rahmen der Investitions- und Portfoliomanagementtätigkeit. PAI-Indikatoren können sowohl explizit als auch implizit berücksichtigt werden. Bei der expliziten Berücksichtigung werden je PAI-Kriterium Grenzwerte bestimmt, die festlegen, ab wann ein bestimmtes PAI-Kriterium eine «wesentliche nachteilige Auswirkung» auf einen Nachhaltigkeitsfaktor ausübt («überkritisch»). Wird bei einem Emittenten eine «wesentliche nachteilige Auswirkung» gemessen, so kann der betroffene Emittent nicht als nachhaltige Anlage eingestuft werden, unabhängig davon ob der Emittent positive Zielbeiträge zu einem der 17 UN Nachhaltigkeitsziele liefert oder nicht.

Bei der impliziten Berücksichtigung fliessen Ausprägungen der relevanten PAI-Kriterien in den ESG-Ratingprozess von MSCI ESG mit ein und führen somit zu einer indirekten Berücksichtigung durch Festlegung von Mindestratings, die für die Quotenberechnung an nachhaltigen Anlagen bzw. Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen je Anlagestrategie herbeigezogen werden.

Im Rahmen der PAI-Analyse werden etwa Nachhaltigkeitsfaktoren wie CO2-Intensität, Initiativen zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen, Wasser- und Abfallkontroversen oder die Geschlechterverteilung im Management explizit berücksichtigt.

Die Berücksichtigung von nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen hängt weitgehend von der Verfügbarkeit relevanter Informationen ab. Die notwendigen Daten sind nicht immer in ausreichender Quantität und Qualität für alle Vermögenswerte, in die Bellevue investiert, verfügbar. Folglich wird die Liste der berücksichtigten PAI-Indikatoren in Abhängigkeit der Datenverfügbarkeit und Datenqualität laufend überprüft.

Per 31. Dezember 2023 wiesen 7.7% der vermögensgewichteten Portfoliowerte einen überkritischen PAI-Wert aus, der sich auf eine dementsprechende Verringerung der Quote der «nachhaltigen Anlagen» niederschlug.

ESG Stewardship

Als verantwortungsvoller und langfristig ausgerichteter Investor unterstützt Bellevue alle Massnahmen und Vorstösse, die im Interesse der Aktionäre und der Anleger den Wert der investierten Unternehmen auf lange Sicht steigern. Hierzu zählen sowohl Engagement-Aktivitäten als auch die Ausübung der Stimm- und Wahlrechte anlässlich von General- und Hauptversammlungen.

Engagement

Aktives Management bedeutet: Investieren aus Überzeugung. Wir wissen, worin wir investieren, und verfolgen dies mit grosser Disziplin. Bei uns gibt es weder übergeordnete Anlagekomitees noch eine zentrale CIO-Instanz. In selbstständig agierenden Produktbereichen haben sich die jeweiligen Expertenteams zu hoher Selbstverantwortung, Respekt und eigener Visionskraft gleichermassen verpflichtet. Auch sind unsere Mitarbeitenden nicht nur Anlageexperten, sondern gleichzeitig Unternehmer und durch eigene Investitionen am Erfolg der Kunden beteiligt.

Das Bekenntnis zum aktiven Anlagemanagement verdeutlicht die Wichtigkeit von Engagement als wichtiges Element in unserem ESG-Framework. Portfoliomanager führen im Grundsatz einen aktiven und konstruktiven Dialog mit den Geschäftsleitungen und anderen relevanten Vertretern der investierten Unternehmen hinsichtlich Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten. Gibt es Hinweise auf substanzielle Kontroversen im Bereich ESG, werden diese im Rahmen des Unternehmensdialogs konstruktiv eingebracht und Fortschritte (z.B. Strategie-, Prozessanpassungen, Verbesserung ESG-Rating) im Zeitablauf überwacht und dokumentiert. Engagement-Aktivitäten sind überdies in den Kontext der Wesentlichkeit und Verhältnismässigkeit zu setzen. Je nach Grösse der Beteiligung der Anlagestrategien, der Kapitalisierung des Unternehmens, des Entwicklungsstadiums des Unternehmens und weiterer Faktoren können Engagement-Aktivitäten in unterschiedlichem Ausmass stattfinden.

ESG-Engagement-Aktivitäten werden im Rahmen der ordentlichen Dokumentation zu den Unternehmensgesprächen festgehalten. Zudem haben wir im Jahr 2022 ein proprietäres Tool eingeführt, in welchem ESG-Engagement-Aktivitäten systematisch erfasst und Fortschritte im Zeitablauf dokumentiert werden. Im Jahr 2023 wurden ferner die Engagement-Richtlinien weiter konkretisiert. So wurden etwa Themenbereiche definiert, in denen Engagements prioritär durchzuführen sind. Dazu zählen folgende Themenbereiche:

Breite Themen:

Spezifische Themen:

Zudem wurden Instrumente für Eskalationsstrategien bestimmt. Kommt der von uns angestrebte Fortschritt ins Stocken, so können die verantwortlichen Anlagespezialisten aus einer Reihe von Massnahmen nach eigenem Ermessen jene ergreifen, die ihres Erachtens den grössten Nutzen generieren. Zu den Eskalationsmassnahmen zählen:

Wenn nach 36 Monaten keine sichtbaren oder messbaren Fortschritte zu verzeichnen sind, kann eine strategische Neubewertung der Lage zu folgenden Massnahmen führen:

Da ein Verkauf naturgemäss das Niveau des Dialogs und unseren Einfluss auf das Unternehmen erheblich reduziert, betrachten wir diesen Schritt als allerletzte Massnahme.

Seit der formalisierten Erfassung unserer Engagement-Aktivitäten im Jahr 2022 wurden 15 Engagements abgeschlossen, wobei in 10 Fällen ein Voll- bzw. Teilerfolg verzeichnet werden konnte. Bei 5 Portfoliopositionen hat unser ESG-Engagement nicht das gewünschte Resultat erbracht. Eine Unternehmung wurde zwischenzeitlich übernommen und 3 Positionen haben wir vollständig veräussert.

So haben wir beispielsweise über einen Zeitraum von 10 Monaten ein ESG-Engagement mit einer kleinkapitalisierten US-Unternehmung aus dem Gesundheitssektor geführt, deren Börsengang erst wenige Jahre zurückliegt. Dabei wurde im Rahmen eines konstruktiven Dialogs auf diverse Verbesserungspotenziale im Bereich der Unternehmensführung (u.a. Managementvergütung) hingewiesen. Der Zusammenschluss mit einer gleichgesinnten Aktionärsgruppe wurde ebenfalls geprüft. Da auch persönliche Gespräche mit der Geschäftsleitung keine Fortschritte mit sich brachten und wir in absehbarer Zukunft nicht mit einer Verbesserung im Bereich Corporate Governance rechnen können, wurde die Position verkauft. Die bislang ausbleibende Verbesserung des MSCI ESG-Ratings bestätigt unsere Sichtweise. Im Berichtsjahr 2023 wurden 20 neue ESG-Engagements eingeleitet, insgesamt erfolgten 2023 bei 32 Engagements entsprechende Aktivitäten durch unsere Portfolio Management Teams. Diese fanden verteilt über die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Environmental, Social und Governance statt. Da ein substanzieller Anteil der Anlagen in Unternehmen aus dem US-Gesundheitssektor investiert ist, fand auch die Mehrheit der Engagement-Aktivitäten in diesem Bereich statt.

ESG-Engagements nach Sektoren im Jahr 2023

ESG-Engagements nach Regionen im Jahr 2023

ESG-Engagements nach ESG-Dimension (Mehrfachnennungen möglich) im Jahr 2023

Ausgewählte ESG Engagement-Fallstudien zeigen auf, dass unsere Portfoliomanager und Analysten einen sehr engen Austausch mit den Unternehmen pflegen und anlässlich eines konstruktiven Austauschs bestrebt sind, eine bestmögliche Unternehmensentwicklung auch hinsichtlich von Nachhaltigkeitsfaktoren herbeizuführen. Qualifizierte Meinungen Dritter, wie beispielsweise unabhängiger Stimmrechtsvertreter, werden in den Prozess miteinbezogen, jedoch wird abschliessend stets im Interesse unserer Investorinnen und Investoren gehandelt.

Engagement Case: Beispiel – Unternehmen aus dem Biopharma Small-Cap-Sektor (USA)

Die hohe Relevanz von Nachhaltigkeit als Teil der strategischen Agenda ist mittlerweile nahezu jeder börsennotierten Unternehmung bewusst. Trotz des gestiegenen Bewusstseins können jedoch nicht überall gleichermassen finanzielle und personelle Ressourcen für Nachhaltigkeitsthemen bereitgestellt werden. In der Folge war auch 2023 zu beobachten, dass einige kleinkapitalisierte Firmen gegenüber ihren grösseren Mitbewerbern diesbezüglich im Nachteil waren.

Details zum Engagement

Die hier beschriebene Unternehmung wies bei der Initiierung unseres ESG-Engagements ein unterdurchschnittliches Nachhaltigkeitsrating bei MSCI ESG von B («Laggard») auf. Insbesondere im Bereich der sogenannten «Talent Retention» fällt die Firma gegenüber den Mitbewerbern ab. Das Unternehmen ist auf hochqualifiziertes Personal angewiesen und die Einstellung und Bindung von Mitarbeitern ist aus unserer Sicht problematisch. Leistungsbezogene Anreize oder Programme sind gerade in dieser Industrie essenziell.

Anlässlich einer Telefonkonferenz mit drei Unternehmensvertretern (inkl. Investor Relations & Human Resources) hat der zuständige Portfoliomanager anhand von zehn gezielten Fragen die Priorität und den Fortschritt im Bereich Nachhaltigkeit erfasst. Die von MSCI ESG bemängelten Aspekte im Bereich des Humankapitals standen dabei im Vordergrund. Die Firma verfügt gemäss eigenen Angaben über ein Bonusprogramm, zu dem alle Mitarbeitenden berechtigt sind. Dieses basiert unter anderem auf der Erreichung von Meilensteinen (z.B. FDA-Zulassungen) und trägt massgeblich zur Mitarbeiterbindung bei. Ausserdem gibt es für alle Mitarbeitenden Aktien, die im Rahmen eines Aktienoptionsplans je nach Zielerreichung zugeteilt werden. Des Weiteren schneidet die besagte Unternehmung bezüglich Mitarbeiterzufriedenheit gegenüber der entsprechenden US-Vergleichsgruppe überdurchschnittlich gut ab. Man teilt uns anlässlich des Gesprächs mit, dass die Visibilität gegenüber den relevanten Anspruchsgruppen (z.B. Rating-Agenturen, Aktionäre) diesbezüglich erhöht wird und ein Nachhaltigkeitsbericht geplant ist.

Outcome

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und berücksichtigen potenzielle Fortschritte in unserem Investitionsentscheid. Mit einer gestiegenen Visibilität erhoffen wir uns eine Verbesserung des ESG-Ratings, was sich insgesamt positiv auf die Unternehmung auswirken dürfte.

Engagement Case: Beispiel – Husqvarna (Schweden)

Der schwedische Konzern ist weltweit führender Anbieter von innovativen Produkten und Lösungen für die Forst-, Park- und Gartenpflege, die unter den globalen Marken Husqvarna und Gardena vertrieben werden. Mit einem MSCI ESG-Rating von AA zählt Husqvarna seit vielen Jahren zu den ESG-Leadern und nimmt eine internationale Vorreiterrolle im Nachhaltigkeitsmanagement ein.

Details zum Engagement

Die Husqvarna-Gruppe berichtet unter dem Namen «Sustainovate» auf jährlicher Basis zum Fortschritt der Nachhaltigkeitsintegration. Die darin formulierten Ziele sind auf das Jahr 2025 ausgerichtet. Unsere Gespräche mit Husqvarna drehten sich um 1) die Durchführbarkeit des Sustainovate-Programms, 2) die Fortschritte bei der Verwirklichung ihrer ehrgeizigen Ziele und 3) die Bedeutung einer weiteren Verbesserung des ESG-Ratings für ein potenzielles Re-Rating der Aktienbewertung, aber auch für die Geschäftsentwicklung.

Wir hatten die Gelegenheit, die Entwicklung des Sustainovate-Programms gemeinsam mit dem Leiter Investor Relations zu diskutieren. Es war äusserst erfreulich zu sehen, dass das Unternehmen auf dem besten Weg ist, seine ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. So ist man mit einer 32%-Reduktion der CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette per 2022 auf bestem Wege, die Zielgrösse von 35% bis 2025 zu erreichen. Es war uns jedoch ein Anliegen zu betonen, wie wichtig es ist, bald neue Nachhaltigkeitsziele auszugeben. Die aktuellen Zielsetzungen sind für 2025 festgelegt und wir glauben, dass es im Laufe des Jahres 2024 von den Aktionären wie auch von den Rating-Agenturen begrüsst würde, wenn sich das Unternehmen weiterhin ambitiöse Nachhaltigkeitsziele (z.B. für 2027 oder 2030) setzt. Dies trägt dazu bei, die «Best-in-Class»-Wahrnehmung in der ESG-Szene zu verstärken und das bereits gute AA-Rating weiter in Richtung des begehrten AAA-Ratings zu verbessern.

Outcome

Husqvarna hat sich noch nicht zu konkreten neuen Nachhaltigkeitszielen geäussert. Im Fokus steht derzeit die Zielerreichung des Sustainovate-2025-Programms. Wir erhoffen uns mögliche neue Zielsetzungen anlässlich der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2023 und werden hierzu im Austausch mit Husqvarna bleiben.

Proxy Voting

Bellevue vertritt die langfristigen Interessen unserer Anleger auch mittels aktiver Ausübung unserer Stimmrechte anlässlich der General- bzw. Hauptversammlungen unserer Portfoliounternehmen durch Proxy Voting.

Dabei werden wir von International Shareholder Services (ISS) unterstützt. ISS verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich von Proxy Voting und setzt marktführende Praktiken um. Eine Verpflichtung, die von ISS zur Verfügung gestellten Stimmrechtsempfehlungen umzusetzen, besteht allerdings nicht. Es kann von den Stimmrechtsempfehlungen Dritter abgewichen werden, wenn aus Sicht von Bellevue diese nicht im Einklang mit den besten Interessen der Investoren stehen. Eine aktive Ausübung der Stimm- und Wahlrechte wird grundsätzlich immer angestrebt.

Eine Ausübung der Stimm- und Wahlrechte kann sowohl direkt durch aktive Teilnahme an der Generalversammlung; via elektronische Abstimmplattformen oder durch einen oder mehrere dazu ernannte Stimmrechtsvertreter/Proxy Voting-Agenturen erfolgen.

Übersicht Voting Aktivitäten 2023

Im Jahr 2023 nahmen unsere Portfoliomanager an 572 (im VJ 583) abstimmungsfähigen Sitzungen teil und haben dabei ihre Stimmen zu insgesamt 909 (VJ 898) von möglichen 934 (VJ 910) Beschlüssen abgegeben, was einer Partizipationsrate von 97.3% (VJ 98.7%) entspricht. Dieser Anteil kann unter 100% liegen, weil gewisse Märkte eine Aktiensperrfrist im Zusammenhang mit Abstimmungen voraussetzen, was wiederum den Handel der betroffenen Titel einschränken würde. Um die Portfolioliquidität jedoch aufrechtzuerhalten, wird in solchen Fällen nicht abgestimmt.

Detailinformationen zum Abstimmungsverhalten können den nachstehenden Auswertungen entnommen werden:

Übersicht Sitzungen

2023

2022

Kategorie

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl der abstimmungsfähigen Sitzungen

589

593

Anzahl der Sitzungen mit Abstimmung

572

97.1%

583

98.3%

Anzahl der Sitzungen mit mindestens einer Gegenstimme, einer Zurückhaltung oder einer Enthaltung

313

53.1%

313

52.8%

Übersicht Stimmzettel

2023

2022

Kategorie

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl der abstimmungsfähigen Stimmzettel

934

910

Anzahl der abgegebenen Stimmzettel

909

97.3%

898

98.7%

Übersicht Traktanden

2023

2022

Kategorie

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl

Prozentsatz

Anzahl der abstimmbaren Punkte

7475

7069

Anzahl der abgestimmten Punkte

7127

96.6%

6938

98.2%

Anzahl der Stimmen FÜR

6060

85.0%

5612

80.9%

Anzahl der Stimmen GEGEN

799

11.1%

693

10.0%

Anzahl der Stimmen ENTHALTEN

137

1.9%

79

1.1%

Anzahl der Stimmen ZURÜCKGEHALTEN

98

1.4%

125

1.8%

Anzahl der Stimmen zur Vergütung («say on pay»)

425

6.0%

458

6.6%

Anzahl der Stimmen für die Policy

7059

99.1%

6810

98.2%

Anzahl der Stimmen gegen die Policy

88

1.2%

168

2.4%

Anzahl der Stimmen für das Management

6294

88.3%

6060

87.4%

Anzahl der Stimmen gegen das Management

867

12.2%

918

13.2%

Anzahl der Abstimmungen über Anträge von Aktionären

147

2.1%

120

1.7%

Climate-Change-Faktoren – CO2-Emissionen auf Portfolioebene

Die nachfolgenden umwelt- bzw. klimabezogenen Portfolioauswertungen beziehen sich ausschliesslich auf unsere Investmentstrategien im Bereich börsenkotierter Anlagen (ca. 96% der verwalteten Vermögen), Anlagen mit Bezug auf Private Equity (ca. 3%) sowie schwergewichtig auf Derivaten basierte Strategien (ca. 1%) können derzeit aufgrund mangelnder Daten und/oder noch nicht ausgereifter methodologischer Ansätze nicht systematisch ausgewertet werden.

Zwecks Einordnung der finanzierten Karbonemissionen ist nachstehend unser investiertes Anlagevermögen nach Anlagesektoren sowie Anlageregionen gegliedert:

AuM nach Sektoren

AuM nach Ländern

Als hochspezialisierter Anbieter von Gesundheitsanlagen sind rund 94% unserer Anlagen im Healthcare-Sektor vertreten, 4% verteilen sich auf die Sektoren Industrie, Konsum, IT, Kommunikation, Finanzen und lediglich 2% entfallen auf die Bereiche Energie, Rohstoffe, Versorger und Immobilien. Drei Viertel der verwalteten Vermögenswerte sind in den USA domiziliert, europäische Werte sind mit 4% vertreten und 7% verteilen sich auf Asien und Schwellenländermärkte.

Mit Verweis auf TCFD wurden per 31.12.2023 erstmals die finanzierten CO2-Emissionen – d.h. die CO2-Emissionen auf Ebene der Anlageportfolios – systematisch ermittelt. Dabei wurden mittels der PCAF-Methode (Partnership for Carbon Accounting Financials, Methodologie siehe Box unten) zum Stichtag auf Basis von MSCI ESG Daten pro Portfolioposition jeweils die Scope 1, Scope 2 sowie die (mehrheitlich geschätzten) Scope 3 Emissionen erfasst. Nachfolgende Aufstellung zeigt die per 31.12.2023 ermittelten finanzierten Portfolioemissionen auf Basis von Scope 1 und 2 sowie Scope 3 (absolute Werte gemessen in Tonnen CO2) mit der jeweiligen Qualitätsgüte der verwendeten Daten (Data Quality Score nach PCAF):

Finanzierte CO2 Emissionen (t CO2)

Scope 1 & 2 1)

Scope 3 2)

Datenabdeckung in %

PCAF Data Quality Score 3) Scope 1 & 2

PCAF Data Quality Score 3) Scope 3

BB Biotech AG

4 872.65

64 415.44

97%

3

4

Bellevue African Opportunities

4 458.90

14 711.90

75%

2

2

Bellevue AI Health

11.83

341.94

97%

2

2

Bellevue Asia Pacific Healthcare

1 175.40

7 496.60

99%

2

3

Bellevue Biotech (CH)

139.40

1 526.60

89%

3

3

Bellevue Digital Health

934.10

26 936.00

99%

3

4

Bellevue Diversified Healthcare

68.70

1 571.70

97%

2

2

Bellevue Emerging Markets Healthcare

377.40

2 117.20

95%

2

3

Bellevue Entrepreneur Europe Small

1 581.00

24 818.50

95%

2

3

Bellevue Entrepreneur Europe Swiss Small & Mid

698.50

16 004.60

90%

2

3

Bellevue Entrepreneur Switzerland (CH)

893.30

19 471.00

90%

2

3

Bellevue Global Income

2 184.90

5 232.00

44%

2

2

Bellevue Global Macro

8 856.20

21 343.10

37%

2

3

Bellevue Healthcare Strategy (CH)

1 164.40

18 844.70

98%

2

3

Bellevue Healthcare Strategy

1 507.10

24 075.00

99%

2

3

WS Bellevue Healthcare Fund OEIC

77.27

1 142.70

91%

3

4

Bellevue Healthcare Trust

2 891.80

41 283.00

96%

3

4

Bellevue Medtech & Services (CH)

216.30

8 751.30

100%

2

3

Bellevue Medtech & Services

5 287.00

170 384.00

100%

2

3

Bellevue Obesity Solutions

143.60

3 418.20

94%

2

3

Bellevue Option Premium

n/a

n/a

n/a

n/a

n/a

Bellevue Sustainable Entrepreneur Europe

814.30

11 397.00

95%

2

2

Bellevue Sustainable Healthcare

1 230.30

13 509.80

98%

2

3

StarCapital Dynamic Bond

4 725.60

23 424.00

65%

2

2

StarCapital Multi Income

6 500.00

36 643.00

65%

2

3

StarCapital Strategy 1

259.40

2 510.40

68%

2

2

Bellevue Institutionelle Mandate

743.30

15 514.00

95%

2

3

Privatmarkanlagen

n/a

n/a

n/a

n/a

n/a

Total

51 812.65

576 883.68

1) Repräsentiert die gesamten GHG-Emissionen finanziert für Scope 1 und 2  (auf Basis des EVIC). Verwendet gemeldete Emissionsdaten, wenn verfügbar. Ansonsten geschätzte. Einheiten: t CO2e. Berechnet auf Datenbasis und der Methodologie von MSCI ESG. 
2) Repräsentiert die gesamten GHG-Emissionen finanziert für Scope 3 (auf Basis des EVIC). Verwendet gemeldete Emissionsdaten, wenn verfügbar. Ansonsten geschätzte. Einheiten: t CO2e. Berechnet auf Datenbasis und der Methodologie von MSCI ESG.
3) PCAF Data Quality Score: Standardisierte Masszahl zur Bestimmung der Datenqualität der finanzierten Emissionen; Score 1 = sehr hohe Sicherheit (gemeldete und verifizierte Emissionen des Unternehmens nach GHG-Protokoll), Score 5 = sehr hohe Unsicherheit (Berechnung auf Basis von Emissionen und Umsätzen des Sektors). Berechnet auf Datenbasis und der Methodologie von MSCI ESG.

WICHTIGER HINWEIS: Die aufgeführten CO2-Emissionen sind dabei lediglich als abstrakte absolute Grössen zu verstehen, die mit steigendem bzw. sinkendem Portfoliovermögen (AuM) entsprechend zu- bzw. abnehmen. Veränderungen der Portfoliovermögen, etwa durch Zeichnungen und Rücknahmen von Investoren, wirken sich massgeblich auf die ausgewiesenen CO2-Emissionen aus. Somit können diese NICHT in einen vergleichenden Kontext gesetzt werden, d.h. diese Werte können weder historisch noch untereinander in Beziehung gebracht noch als KPI/Zielgrössen verwendet werden.

Demgegenüber ist der sogenannte CO2-Footprint, d.h. die finanzierten Emissionen (GHG Scope 1 und 2 sowie GHG Scope 3) im Verhältnis zu den investierten Vermögen, aussagekräftiger:

Finanzierte Emissionen CO2-Footprint (in t CO2/Mio. CHF investiert)

Quelle: Bellevue Asset Management AG, MSCI ESG Research

Zusätzlich zu den finanzierten Emissionen wird je Strategie die vermögensgewichtete Summe der CO2-Intensitäten, d.h. der CO2-Ausstoss des Portfolios pro Million USD Unternehmensumsatz (WACI Scope 1, 2, 3), ermittelt:

CO2 Intensitäten

WACI Scope 1, 2 & 3 1)

Datenabdeckung in %

Est. EU Taxonomy Alignment 2)

BB Biotech AG

374.93

97%

0.0%

Bellevue African Opportunities

1 195.60

75%

1.0%

Bellevue AI Health

367.55

97%

0.9%

Bellevue Asia Pacific Healthcare

381.40

99%

0.0%

Bellevue Biotech (CH)

292.50

89%

0.0%

Bellevue Digital Health

824.90

99%

0.5%

Bellevue Diversified Healthcare

365.60

97%

0.1%

Bellevue Emerging Markets Healthcare

296.30

95%

0.0%

Bellevue Entrepreneur Europe Small

679.70

95%

11.1%

Bellevue Entrepreneur Swiss Small & Mid

542.40

90%

1.3%

Bellevue Entrepreneur Switzerland (CH)

546.90

90%

1.4%

Bellevue Global Income

985.30

51%

3.5%

Bellevue Global Macro

577.30

41%

1.4%

Bellevue Healthcare Strategy (CH)

384.70

98%

0.0%

Bellevue Healthcare Strategy

385.30

99%

0.0%

Bellevue Healthcare Fund OEIC

451.80

91%

0.0%

Bellevue Healthcare Trust

468.30

96%

0.0%

Bellevue Medtech & Services (CH)

533.60

100%

0.0%

Bellevue Medtech & Services

810.41

100%

0.0%

Bellevue Obesity Solutions

430.50

94%

0.1%

Bellevue Option Premium

n/a

n/a

n/a

Bellevue Sustainable Entrepreneur Europe

698.80

95%

8.8%

Bellevue Sustainable Healthcare

374.40

98%

0.0%

StarCapital Dynamic Bond

705.80

77%

5.9%

StarCapital Multi Income

736.40

72%

4.7%

StarCapital Strategy 1

585.82

75%

3.3%

Bellevue Institutionelle Mandate

370.80

95%

0.1%

Privatmarkanlagen

n/a

n/a

n/a

Vermögensgewichteter Durchschnitt

528.31

1) Stellt die GHG-Emissionen pro Million generierter Einnahmen für die Scope 1, 2 und 3 Emissionen dar. Verwendet gemeldete Emissionsdaten, wenn verfügbar, ansonsten geschätzt; Einheiten: t CO2e / Mio. Umsatz in Portfolio-Basiswährung. Berechnet auf Datenbasis und der Methodologie von MSCI ESG. 
2) Estimated EU Taxonomy Alignment: Maximaler Prozentsatz der vermögensgewichteten Unternehmensumsätze, die einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem der Klima- und Umweltziele der EU Taxonomy leisten können und gleichzeitig die übrigen Ziele nicht wesentlich beeinträchtigen und die Mindeststandards für Menschenrechte und Arbeitsnormen einhalten. Berechnet auf Datenbasis und der Methodologie von MSCI ESG.

Der Bellevue African Opportunities sowie der Bellevue Global Income zählen zu den Karbon-intensivsten Anlagestrategien. Beide investieren in Energie- und Bergbausektoren, die zu den Industrien mit den höchsten CO2-Emissionen zählen. Demgegenüber weisen die Gesundheitsfonds mitunter die niedrigsten CO2-Intensitäten aus. Dazu zählen etwa die Bellevue Biotech (CH), Bellevue Sustainable Healthcare und Bellevue Healthcare Strategy Fonds als auch die BB Biotech AG. Der Bellevue Emerging Markets Healthcare Fonds weist mit einer CO2-Intensität von 292 t CO2/Mio. Umsatz ebenfalls eine sehr geringe Intensität aus, wobei dies auf ein hohes Gewicht an Gesundheitsdienstleistern einerseits und teilweise noch moderaten Schätzungen der Scope 3 Emissionen andererseits zurückzuführen ist. Damit liegen die diversifizierten Gesundheitsstrategien allesamt im Bereich des MSCI World Healthcare Index, dessen CO2-Intensität per 31.12.2023 auf 361.9 t CO2/Mio. Umsatz errechnet wurde.

Im Vergleich hierzu investieren die Entrepreneur Fonds, der Bellevue Global Macro als auch die StarCapital Fonds naturgemäss in breitere Anlagesektoren inklusive Energie und Industrie und weisen dementsprechend höhere Durchschnittswerte aus als die Gesundheitsstrategien.

Mit 528.3 t CO2/Mio. Umsatz aller messbaren Bellevue-Anlagestrategien (ca. 94% der gesamten Bellevue AUM) liegt die CO2-Intensität bzw. WACI Scope 1, 2, 3 rund 42% unter derjenigen der indexgewichteten Positionen des MSCI AC World Index (905.9 t CO2/Mio. Umsatz).

Hinsichtlich des Alignments der Bellevue-Anlagestrategien mit den Klima- und Umweltzielen der EU Taxonomy weisen der Bellevue Entrepreneur Europe Small mit rund 11% und der Bellevue Sustainable Entrepreneur Europe mit rund 9% der vermögensgewichteten Unternehmensumsätze die grössten Beiträge aus. Ebenso leisten der StarCapital Dynamic Bond mit 6% sowie der StarCapital Multi Income mit knapp 5% moderate Beiträge zu den Umweltzielen der EU-Kommission. Über das gesamte verwaltete Anlagevermögen von Bellevue beträgt der Anteil der vermögensgewichteten Umsatzbeiträge zu mindestens einem der EU-Taxonomy Umwelt- bzw. Klimaziele rund 0.4%. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass 94% unserer Anlagen im Gesundheitssektor angesiedelt sind, die naturgemäss keine signifikanten Beiträge zu den 6 Umweltzielen der EU Taxonomy leisten können (die vermögensgewichteten Umsätze innerhalb unserer Healthcare-Anlagen mit EU Taxonomy-Bezug betragen 0.04%, von den knapp 300 investierten Gesundheitsunternehmen weisen lediglich 8 Unternehmen Umsätze mit einem sehr geringen Bezug zu den Umweltzielen der EU-Taxonomy aus).

An dieser Stelle sei deswegen nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unsere Anlagestrategien auf die Erzielung eines langfristigen Kapitalwachstums unter Berücksichtigung von nachhaltigen Merkmalen ausgerichtet sind. Keine unserer Anlagestrategien verpflichtet sich derzeit dazu, einen Mindestanteil ihres Gesamtvermögens in ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im Sinne von Artikel 3 der EU-Taxonomieverordnung (2020/852) zu investieren. Die oben ausgewiesenen EU-Taxonomy-aligned Umsätze sind somit lediglich zu Informationszwecken gedacht.

PCAF-Methodologie (Partnership for Carbon Accounting Financials):

Die finanzierten Emissionen eines Kredits oder einer Investition in ein Unternehmen werden durch Multiplikation des Zurechnungsfaktors mit den Emissionen des jeweiligen Darlehensnehmers oder Beteiligungsunternehmens berechnet. Die gesamten finanzierten Emissionen eines Portfolios börsennotierter Aktien und Unternehmensanleihen werden wie folgt berechnet:

Der Zurechnungsfaktor stellt den proportionalen Anteil eines bestimmten Unternehmens dar, d.h., das Verhältnis des ausstehenden Betrags zum EVIC bei börsennotierten Unternehmen und des gesamten Eigen- und Fremdkapitals bei Anleihen an privaten Unternehmen:

Die finanzierten Emissionen aus börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen können auf unterschiedliche Weise berechnet werden, je nach Verfügbarkeit von Finanz- und Emissionsdaten des Investitionsempfängers. Insgesamt unterscheidet die PCAF drei verschiedene Optionen zur Berechnung der finanzierten Emissionen von börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen, je nach den verwendeten Emissionsdaten: Option 1: gemeldete Emissionen (verifiziert / nicht verifiziert); Option 2: auf betrieblichen Aktivitäten basierte Emissionsschätzungen; Option 3: auf Sektorumsätzen basierte Emissionsschätzungen.

Die Definitionen der PCAF-Datenqualitäts-Scores für gelistete Aktien und Unternehmensanleihen sind folgendermassen:

Score 1 = höchste Datenqualität; Score 5 = niedrigste Datenqualität
Quelle: Financed Emissions, The Global GHG Accounting & Reporting Standard, PCAF Partnership for Carbon Accounting Financials, Dezember 2022

Wie oben unter dem Kapital ESG-Integration/PAI-Betrachtung erwähnt, fliessen die CO2-Emissionen in die Bewertung der Nachhaltigkeit mit ein. Zum einen implizit über das MSCI ESG-Rating, das für die Bestimmung der Quoten der Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen relevant ist. Andererseits wird die CO2-Intensität eines jeden Emittenten explizit berücksichtigt und darauf geprüft, ob eine CO2-Intensität grösser als 70 t CO2/Mio. Umsatz vorliegt (d.h. höher als der «low»-Wert nach der MSCI ESG-Methodologie), wenn ja ob dieser Wert des Emittenten 50% des relevanten Industriedurchschnitts übersteigt. Ist Letzteres der Fall, kann der Emittent nicht als «nachhaltige Anlage» eingestuft werden, unabhängig davon, ob diese einen positiven Beitrag zu einem der 17 UN SDGs erbringt oder nicht.

Nach dieser Methodik wurden auf dem verwalteten Portfoliobestand per Ende 2023 insgesamt 8 Emittenten ermittelt (bzw. 0.1% der verwalteten Vermögen), deren CO2-Intensitäten als nicht nachhaltig eingestuft wurden.

Zudem wiesen, gemäss MSCI ESG Research, 30 Emittenten bzw. 0.4% der verwalteten Vermögen keine Initiativen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen nach.

Treibhausgasemissionen sowie CO2-Fussabdruck sind zudem elementare Bestandteile des MSCI ESG-Ratings eines Unternehmens und fliessen somit auch implizit in die Beurteilung und Gewichtung der nachhaltigen Anlagen mit ein.

Mit Bezug auf Anlagen in Unternehmen im Kohlenstoffsektor (Öl, Gas, Kohle) betrug der Anlagebestand gemessen an den verwalteten Vermögen per Jahresende 0.19% (im VJ 0.22%).

Comeback für Infrastrukturinvestitionen – nachhaltige Anlagechance

Erneuerbare Energien, Sicherheit in der Energieversorgung, Elektrifizierung, und Deglobalisierung sind einige der grössten Herausforderungen der Gegenwart und lassen sich nur durch massive Investitionsprogramme seitens Staat und Unternehmen bewältigen, die in diversen Industrienationen auf den Weg gebracht wurden. Die Dynamik und das Ausmass dieser Entwicklungen bieten aus Anlegersicht vielfältige Investitionschancen, auch für schweizerische und europäische Unternehmen. Für uns als fundamental orientierte Stockpicker spielt die globale Infrastrukturtransformation eine wesentliche Rolle in der Positionierung unserer Bellevue Entrepreneur Fonds. Ob Kompressionslösungen aus der Schweiz, nachhaltige Energiespeicher aus Finnland oder Offshore-Wind aus Norwegen – die Opportunitäten sind vielfältig und sowohl aus ökologisch nachhaltiger als auch aus  fundamentaler Sicht attraktiv.

KPIs verantwortungsvolle Investitionen

Zielgrösse

2023

2022

ESG-Abdeckung in % der AuM per Jahresende

>90%

97.1%

96.5%

Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen in % der AuM per Jahresende

>75%

94.0%

87.1%

Nachhaltige Anlagen in % der AuM per Jahresende

>25%

61.0%

54.3%

Verringerung der Nachhaltigkeitsquote infolge überkritischer PAI-Werte

7.7%

n/a

Anzahl bearbeiteter Engagements im Kalenderjahr

32

22

Ausübung der Stimmrechte in % der abstimmungsfähigen Vorlagen

>90%

97.0%

98.0%

Vermögensgewichtete CO2-Intensität (WACI Scope 1, 2, 3) der Gesamtvermögen per Jahresende

528.3 t CO2<

n/a

Anlagen im Kohlenstoffsektor in % der AuM per Jahresende

0.2%

0.2%


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