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Unternehmensbericht Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit 2020

Bei der Bellevue Gruppe nimmt das Thema Nachhaltigkeit einen bedeutenden Raum ein. Neben der Ausarbeitung des ersten fakultativen UN PRI Reports für die Bellevue Asset Management AG im April für das Jahr 2019, ESG-Trainings für ihre Portfoliomanager durch externe ESG-Anbieter und der Teilnahme an (virtuellen) ESG-Kongressen stand 2020 insbesondere im Zeichen der Ausarbeitung und Implementierung einer formellen Anlagerichtlinie zu Nachhaltigkeitsaspekten.

Wichtige ESG-Aspekte von Bellevue

Konsequenter Ausschluss von Unternehmen mit schweren Verstössen gegen Umwelt, Menschenrechte und Geschäftsethik aus den Portfolios

Integration von ESG-Überlegungen und Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken entlang sämtlicher Anlageprozessschritte

Kooperation mit den weltweit führenden ESG-Research-Anbietern

Bellevues Aktienportfolios mit 30%-50% geringerer CO2-Intensität als vergleichbare globale Marktindizes zu Jahresende 2020

Aktiver Beitrag zum UN Sustainable Development Goal Nr. 3 (Gesundheit und Wohlergehen) mit Investitionen in innovative Gesundheitsunternehmen 

Erstmalige Veröffentlichung eines UN PRI-Bericht in 2021 von Bellevue Asset Management 

Unter Berücksichtigung der Interessen ihrer Investoren als auch der anstehenden regulatorischen Vorgaben entwickelte Bellevue Asset Management im Jahr 2020 eine formelle ESG-Anlagerichtlinie, welche die heutigen anerkannten Industriestandards umsetzt. Dabei orientieren sich die ESG-Anlagerichtlinien an den Empfehlungen der AMAS (ehemals SFAMA) und der Vereinigung Swiss Sustainable Finance (Nachhaltiges Asset Management – Kernbotschaften und Empfehlungen, 16. Juni 2020). Bei deren Umsetzung berücksichtigt Bellevue nebst den schweizerischen Regelungen zur Umsetzung der nachhaltigen Anlagerichtlinien auch die EU-Regulierungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, insbesondere die EU Disclosure Regulation sowie anderweitige internationale Vorschriften und Regelungen, denen die im Ausland tätigen Tochtergesellschaften der Gruppe unterstellt sind.

Die ESG-Anlagerichtlinie umfasst im Wesentlichen folgende Elemente:

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Quelle: Bellevue Asset Management AG

Ausschluss von Verstössen gegen globale Normen

Bellevue Asset Management verpflichtet sich zur Einhaltung international anerkannter Normen und schliesst Unternehmen mit schweren Verstössen gegen Menschenrechte, Umwelt, Arbeitsnormen und Verwicklung in Korruption aus. Es dürfen keine Investitionen in Unternehmen getätigt werden, die in schwerem Masse gegen UN Global Compact Compliance, UN Guiding Principles for Business and Human Rights sowie Standards der International Labor Organisation verstossen. Ebenso  werden Investitionen in Unternehmen mit Aktivitäten im Bereich kontroverser Waffen systematisch ausgeschlossen.

Wertebasierte Ausschlüsse

Im Gegensatz zu den Ausschlüssen aufgrund von Verstössen gegen globale Normen beruhen wertebasierte Ausschlüsse auf gesellschaftlichen, ethischen und moralischen Auffassungen. Unternehmen mit Aktivitäten in Bereichen, die gemäss geltenden gesellschaftlichen Ansichten als kontrovers eingestuft werden, sind tendenziell zu meiden, können aber im Einzelfall auf eine mögliche Investition beurteilt werden. Zu den als ethisch oder moralisch kontrovers eingestuften Bereichen werden Folgende dazu gezählt:

Oftmals zählt hierzu auch ein Unternehmensbezug zu Tierversuchen, roter Gentechnik und embryonaler Stammzellforschung. Als Anlagespezialist für Gesundheitsanlagen wählt Bellevue Asset Management hierzu ein differenziertes Vorgehen. Im Rahmen ihrer Gesundheitsstrategien wird soweit möglich auf Übereinstimmung mit den entsprechenden allgemein anerkannten Prinzipien geachtet. Investitionen in Unternehmen etwa mit Bezug auf verbotene Handlungen – wie ein Eingriff in die menschliche Keimbahnlinie für Klonungszwecke – sind a priori ausgeschlossen. Allerdings dürfen auch heute noch weltweit keine Medikamente ohne Tierversuche zugelassen werden. Die Gesundheitsexperten von Bellevue Asset Management achten dabei auf die Einhaltung schonender Versuchsprinzipien unter Berücksichtigung des 3R-Prinzips, das heisst Replace (Vermeiden), Reduce (Verringern) und Refine (Verbessern).

ESG-Integration

Im Rahmen der ESG-Integration werden umweltbezogene, soziale und Governance-Faktoren in die fundamentale Betrachtung eines Unternehmens einbezogen und hinsichtlich ihrer finanziellen Risiken oder Chancen auf die künftige Kursentwicklung beurteilt. Damit erhalten die Portfoliomanager ein gesamtheitliches Bild einer Unternehmung. Die hierzu üblichen aggregierten ESG-Ratings eines Unternehmens werden zwar hinzugezogen, jedoch mit Vorsicht interpretiert und kritisch hinterfragt. Die meisten ESG-Rating-Methodologien basieren auf vordefinierten Systematiken, die jedoch nicht in allen Fällen zu einer objektiven beziehungsweise «fairen» Risikoeinschätzung führen. Gerade kleinkapitalisierte und junge, sich etwa noch in der Aufbauphase befindliche Unternehmen werden typischerweise gegenüber Grossunternehmen systematisch benachteiligt. Fehlende personelle Ressourcen, mangelnde Erfahrung im Umgang mit ESG-Fragestellungen können zu einer Unterbewertung führen, ebenso wie ein durch die Methodologie festgelegter Kriterienkatalog, der sich nicht ohne Weiteres auf alle Unternehmen innerhalb eines Sektors übertragen lässt. Beispielsweise werden im Bereich Biotech junge, sich noch im F&E-Stadium befindliche Unternehmen insofern systematisch unterbewertet, als sie noch keine oder nur geringe Erträge aus dem Vertrieb von Medikamenten erzielen und damit in einem hoch gewichteten Ratingkriterium «Access to Healthcare» den etablierten Grossunternehmen naturgemäss unterliegen. Entsprechend kritisch beleuchten die Portfoliomanager potenzielle oder vermeintliche ESG-Laggards und suchen dabei auch immer wieder das persönliche Gespräch mit den ESG-Spezialisten ihrer Kooperationspartner. Bellevue Asset Management setzt derzeit denn auch keine definierten Limiten für ein Minimumrating an und sieht für die meisten Strategien vom sogenannten «Best-in-Class»-Ansatz ab (systematischer Ausschluss von Unternehmen, die ein ESG-Mindestrating verfehlen).

ESG-Stewardship

Erkenntnisse aus obiger ESG-Risikobetrachtung werden auch im Rahmen eines konstruktiven Dialogs mit den Unternehmen eingebracht, was dazu führen kann, dass ein Unternehmen messbare Fortschritte in Bezug auf ESG-Kriterien erzielt und folgerichtig entsprechende Hochstufungen durch die ESG-Analysten erfährt (Engagement Process). Schliesslich verteidigt Bellevue Asset Management die langfristigen Interessen ihrer Anleger auch mittels aktiver Ausübung der Stimmrechte anlässlich der General- beziehungsweise Hauptversammlungen ihrer Portfoliounternehmen.

Climate-Change-Faktoren

In Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 bekennt sich Bellevue Asset Management zu den Klimazielen und unterstützt Massnahmen zur Reduktion der Erderwärmung. Es wird Wert auf klimafreundliche Portfolios, die zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen können, gelegt. Die CO2-Intensität (Tonnen CO2 pro USD 1 Mio. Umsatz) wird regelmässig auf Portfolioebene gemessen und gegenüber dem relevanten Investitionsuniversum oder der Fondsbenchmark beurteilt. Es gilt aber auch festzuhalten, dass die Mehrheit der Investments im Gesundheitssektor veranlagt ist, welche naturgemäss vergleichsweise geringeren CO2-Emissionen ausgesetzt ist als Industrie-, Rohstoff- oder Energiesektoren. Sämtliche verwalteten Aktienportfolios wiesen denn zu Jahresende 30% bis 50% geringere CO2-Intensitäten auf als etwa ein MSCI World Index oder MSCI Emerging Markets Index für Schwellenländerfonds.

Teilnahme an ESG-Konferenzen

Neben Anstrengungen im Bereich der Integration von ESG-Kriterien in den Anlageprozesse waren die Experten denn auch immer wieder als Referenten an Nachhaltigkeitskongressen gefragt. So durften ESG-Leader von Bellevue Asset Management beispielsweise gleich an zwei Panel- respektive Workshop-Veranstaltungen des traditionellen «Sustainability Congress» SUSCON 2020 von Drescher & Cie. in Deutschland mitdiskutieren.

Ausblick 2021

Das neue Geschäftsjahr dürfte unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten vor allem durch verstärkte Transparenz und Visibilität der anlagebezogenen Nachhaltigkeitsprofile gekennzeichnet sein. Dabei wird Bellevue anspruchsvollen Vorgaben der neuen EU-Offenlegungsverordnung sowie der EU Taxonomy gerecht werden. Des Weiteren wird die Lancierung neuer oder die Neuausrichtung bestehender Strategien nach verstärkten ESG-Merkmalen geprüft. Dies nicht etwa aus regulatorischen Überlegungen, sondern vielmehr aus Überzeugung, dass dedizierte Nachhaltigkeitsstrategien durchaus Chancen für einen höheren risikoadjustierten Ertrag mit einer zusätzlichen Schärfung des Fondsprofils mit sich bringen.

Auf Unternehmensebene wird die Bellevue Group gemeinsam mit SwissClimate AG, einem führenden Klima-/ESG-Consultant in der Schweiz, erstmals einen CO2-Fussabdruck für unsere Gruppe ermitteln. Zudem wird im Jahresverlauf 2021 der erste öffentliche UN PRI Report für die Bellevue Asset Management AG publiziert.

BB Adamant Sustainable Healthcare Fonds


Bellevue Asset Management legte im Sommer 2018 mit dem BB Adamant Sustainable Healthcare den weltweit ersten dedizierten nachhaltigen Themenfonds im Bereich Gesundheit auf.

Zum Fonds

Wichtige ESG-Meilensteine

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