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ESG Portfolioebene

Nachhaltigkeit auf Portfolioebene

Konsequente Umsetzung der Integration von ESG-Kriterien auf Ebene der Anlageprozesse und -portfolios unter Berücksichtigung gestiegener regulatorischer Anforderungen.

Nachhaltigkeit wird bei Bellevue nicht nur auf Unternehmens-, sondern auch auf Portfolioebene berücksichtigt. Die einzelnen Nachhaltigkeitsansätze sind im Rahmen unseres ESG Frameworks zusammengefasst, welches wir konsequent umsetzen und laufend weiterentwickeln.

Quelle: Bellevue Asset Management AG, per 31. Dezember 2022

Die ESG-Anlagerichtlinie der Bellevue Asset Management AG umfasst im Wesentlichen folgende Elemente:

Auschlusskriterien

Wir verpflichten uns zur Einhaltung international anerkannter Normen und schliessen Unternehmen mit schweren Verstössen gegen Menschenrechte, Umwelt, Arbeitsnormen und Verwicklung in Korruption konsequent aus den verwalteten Anlageportfolios aus. Es dürfen keine Investitionen in Unternehmen getätigt werden, die in schwerem Masse gegen Umwelt, Menschenrechte und Geschäftsethik verstossen. Gemessen wird dies an der Einhaltung der Prinzipien und Grundsätze der UN Global Compact Compliance, UN Guiding Principles for Business and Human Rights sowie Standards der International Labor Organisation.

Im Gegensatz zu den Ausschlüssen aufgrund von Verstössen gegen globale Normen beruhen wertebasierte Ausschlüsse auf gesellschaftlichen, ethischen und moralischen Auffassungen. Es werden prozentuale Umsatzanteile je Geschäftsfeld definiert, die ein Unternehmen in ESG-kritischen Geschäftsfeldern wie beispielsweise konventionellen Waffen, thermischer Kohle oder Tabakproduktion nicht überschreiten darf. Emittenten, deren Jahresumsatz die nachfolgend definierten und allgemein anerkannten Toleranzgrenzen überschreiten, werden ausgeschlossen.

Geschäftsfeld

 

Umsatzgrenze

 

Kontroverse Waffen

 

0%

 

Konventionelle Waffen

 

10%

 

Thermische Kohle

 

5%

 

Fracking/Ölsande

 

5%

 

Tabakproduktion

 

5%

 

Tabakverkauf

 

20%

 

Erwachsenenunterhaltung

 

5%

 

Glücksspiel

 

5%

 

Palmöl

 

5%

 

Auch wenn für die meisten Strategien, gerade im Healthcare-Bereich, keinerlei Involvierung in den besagten Geschäftsfeldern vorliegt, wird die Einhaltung dieser Umsatzgrenzen systematisch überprüft. Die festgelegten Umsatzgrenzen dienen primär zur praktischen Umsetzung der Ausschlusskriterien und basieren auf Erfahrungswerten mit institutionellen Investoren und Branchenexperten. Für einzelne Strategien mit dediziertem Nachhaltigkeitsfokus können weiterführende und/oder strengere Ausschlusskriterien angewendet werden.

Bellevue Asset Management führt eine Ausschlussliste, welche quartalsweise aktualisiert wird. Per Jahresende 2022 fasst die diese knapp 900 Emittenten, welche im Rahmen von Direktinvestitionen aus sämtlichen Anlageuniversen ausgeschlossen sind.

ESG Integration

In der ESG-Integration werden umweltbezogene, soziale und Governance-Faktoren in die fundamentale Beurteilung eines Unternehmens einbezogen und hinsichtlich ihrer finanziellen Risiken oder Chancen auf die künftige Kursentwicklung beurteilt. Damit erhalten unsere Portfoliomanager ein gesamtheitliches Bild einer Unternehmung.

Der Bereich Umwelt umfasst zum Beispiel, ob eine Unternehmung den ökologischen Fussabdruck systematisch misst und diesen offenlegt. Der Bereich Gesellschaft umfasst zum Beispiel Produktqualität, Datensicherheit oder Mitarbeiterentwicklung. Gute Führung beinhaltet zum Beispiel Unabhängigkeit sowie Kompensation des Verwaltungsrates oder Geschäftsethik.

Als Grundlage für die Integration der Kriterien für eine nachhaltige Wirtschaftsweise im Anlageentscheidungsprozess verwendet die Vermögensverwalterin pro Emittent ein ESG-Rating, das sich aus verschiedenen Sub-Scores zusammensetzt. Die Scores basieren auf Daten von den unabhängigen Drittanbietern MSCI ESG Research und Morningstar Sustainalytics. Deren Relevanz und folglich Gewichtung kann abhängig von der Industriezugehörigkeit stark variieren.

Auch im vergangenen Jahr hat sich es sich als wichtig erwiesen, aggregierte ESG-Ratings mit Vorsicht zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen. Die meisten ESG-Rating-Methodologien basieren auf vordefinierten Systematiken, die nicht in allen Fällen zu einer objektiven bzw. «fairen» Risikoeinschätzung führen. Gerade kleinkapitalisierte und junge, sich etwa noch in der Aufbauphase befindliche Unternehmen werden typischerweise gegenüber Grossunternehmen systematisch benachteiligt. Fehlende personelle Ressourcen, mangelnde Erfahrung im Umgang mit ESG-Fragestellungen können ursächlich zu einer schlechteren Nachhaltigkeitsbewertung führen. Entsprechend kritisch beleuchten unsere Portfoliomanager potenzielle oder vermeintliche «ESG-Laggards» (Rating CCC, B) und suchen dabei auch immer wieder das persönliche Gespräch mit den ESG-Spezialisten unserer Kooperationspartner sowie den betroffenen Unternehmen. Investitionen in «ESG-Laggards» sind detailliert zu dokumentieren. Von einem sogenannten «Best-in-Class»-Ansatz sieht Bellevue Asset Management jedoch, sofern nicht auf Stufe einer einzelnen Anlagestrategie anderweitig definiert, aus beschriebenen Gründen ab.

Über sämtliche liquiden Anlagestrategien5 der Bellevue Asset Management ergibt sich folgende Verteilung der investierten Anlagen nach MSCI ESG Ratings:

Verteilung nach MSCI ESG Rating per 31.12.2022

Quelle: Bellevue Asset Management, MSCI ESG Research

ESG Stewardship

Als verantwortungsvoller und langfristig ausgerichteter Investor unterstützt Bellevue alle Massnahmen und Vorstösse, die im Interesse der Aktionäre und der Anleger den Wert der investierten Unternehmen auf lange Sicht steigern. Hierzu zählen sowohl Engagement-Aktivitäten als auch die Ausübung der Stimm- und Wahlrechte anlässlich von General- und Hauptversammlungen.

Engagement

Aktives Management bedeutet: Investieren aus Überzeugung. Wir wissen, worin wir investieren und verfolgen dies mit grosser Disziplin. Bei uns gibt es weder übergeordnete Anlagekomitees noch einen CIO. In selbstständig agierenden Produktbereichen haben sich die jeweiligen Expertenteams zu hoher Selbstverantwortung, Respekt und eigener Visionskraft gleichermassen verpflichtet. Auch sind unsere Mitarbeiter nicht nur Anlageexperten, sondern gleichzeitig Unternehmer und durch eigene Investitionen am Erfolg der Kunden beteiligt.

Dieses Bekenntnis zum aktiven Anlagemanagement verdeutlicht auch die Wichtigkeit von Engagement als wichtiges Element in unserem ESG-Framework. Portfoliomanager führen im Grundsatz einen aktiven und konstruktiven Dialog mit den Geschäftsleitungen und anderen relevanten Vertretern der investierten Unternehmen hinsichtlich Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte. Gibt es Hinweise auf substanzielle Kontroversen im Bereich ESG, werden diese im Rahmen des Unternehmensdialogs konstruktiv eingebracht und Fortschritte (z.B. Strategie-, Prozessanpassungen, Verbesserung ESG-Rating) im Zeitablauf dokumentiert. Engagement-Aktivitäten sind überdies in den Kontext der Wesentlichkeit und Verhältnismässigkeit zu setzen. Je nach Grösse der Beteiligung der Anlagestrategien, der Kapitalisierung des Unternehmens, des Entwicklungsstadiums des Unternehmens und weiterer Faktoren können Engagement-Aktivitäten in unterschiedlichem Ausmass stattfinden.

ESG Engagement-Aktivitäten werden im Rahmen der ordentlichen Dokumentation zu den Unternehmensgesprächen festgehalten. Zudem haben wir im Jahr 2022 ein proprietäres Tool etabliert, in welchem ESG Engagement-Aktivitäten systematisch erfasst und Fortschritte im Zeitablauf dokumentiert werden.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden 22 neue ESG Engagements eingeleitet. Diese können einzelne oder mehrere der drei Nachhaltigkeitsdimensionen Environmental, Social oder Governance betreffen und sowohl einen kurz- bis mittelfristigen als auch einen langfristigen Charakter aufweisen. Da ein substantieller Teil der Anlagen in Unternehmen aus dem Gesundheitssektor in den USA investiert ist, resultierte die Mehrheit der Engagement-Aktivitäten auch in diesem Bereich.

Aufteilung ESG Engagements nach Sektoren

Aufteilung ESG Engagements nach Regionen

Aufteilung ESG Engagements nach ESG-Dimension (Mehrfachnennungen möglich)

Ausgewählte ESG Engagement-Fallstudien zeigen auf, dass unsere Portfolio Manager und Analysten einen sehr engen Austausch mit den Unternehmen pflegen und anlässlich eines konstruktiven Dialoges bestrebt sind, eine bestmögliche Unternehmensentwicklung auch hinsichtlich Nachhaltigkeitsfaktoren herbeizuführen. Qualifizierte Meinungen Dritter, wie beispielsweise unabhängiger Stimmrechtsvertreter, werden in den Prozess miteinbezogen, jedoch wird abschliessend stets im Interesse unserer Investorinnen und Investoren gehandelt.

Engagement Case: Beispiel 1 – PacificBiosciences (USA)

Während Europa vor allem bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung und den Transparenzanforderungen eine Vorreiterrolle einnimmt, geniesst das Thema in anderen Märkten noch nicht so hohe Priorität. So ist es nicht ungewöhnlich, dass viele US-amerikanische Unternehmen erst in jüngster Zeit begonnen haben, sich verstärkt mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung detaillierter zu beschäftigen.

Details zum Engagement

Mit einem MSCI ESG-Rating von B («Laggard») wies PacBio zu Beginn unseres ESG-Engagements ein unterdurchschnittliches Nachhaltigkeitsrating auf. Daraufhin haben wir am 8. November 2021 einen äusserst konstruktiven Dialog mit Christian Henry (CEO) und Todd Friedmann (IR) aufgenommen und die Analyse des Research-Berichts von MSCI ESG ergab, dass das vermeintliche Laggard-Rating nicht auf schlechte ESG-Qualitätsstandards zurückzuführen war, sondern primär auf eine fehlende Nachhaltigkeitsberichterstattung. Am 6. Dezember 2021 teilte uns PacBio mit, dass die Unternehmung einen ESG-Consultant eingestellt habe. Die erste Priorität war die Einrichtung einer Nachhaltigkeits-Website bzw. eines Nachhaltigkeitsberichts. Am 9. Februar 2022 bestätigte PacBio, dass es als Ergebnis unseres bilateralen Austauschs und Engagements intern mit seinen ESG-Transparenzprozessen begonnen hatte. Am 11. Mai 2022 teilte uns PacBio mit, dass der erste Nachhaltigkeitsbericht im Laufe des Sommers 2022 veröffentlicht werden würde.

Outcome

Unter dem folgenden Link https://www.pacb.com/sustainability/ ist der erste Nachhaltigkeitsbericht von PacBio mittlerweile öffentlich einsehbar. Wir sind davon überzeugt, dass dies ein wichtiger Schritt im Hinblick auf eine höhere Transparenz als auch auf eine Stärkung des Bewusstseins im Bereich ESG ist und dass sich solche Bemühungen auch in zukünftigen Rating-Upgrades (inzwischen Rating BB) widerspiegeln sollten.

Proxy Voting

Bellevue Asset Management vertritt die langfristigen Interessen unserer Anleger auch mittels aktiver Ausübung unserer Stimmrechte anlässlich der General- bzw. Hauptversammlungen unserer Portfoliounternehmen durch Proxy Voting.

Dabei werden wir von International Shareholder Services (ISS) unterstützt. ISS verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich von Proxy Voting und setzt marktführende Praktiken um. Eine Verpflichtung, die von ISS zur Verfügung gestellten Stimmrechtsempfehlungen umzusetzen, besteht allerdings nicht. Es kann von den Stimmrechtsempfehlungen Dritter abgewichen werden, wenn aus Sicht von der Bellevue Asset Management diese nicht im Einklang mit den besten Interessen der Investoren stehen. Eine aktive Ausübung der Stimm- und Wahlrechte wird grundsätzlich immer angestrebt.

Für Traktanden, welche keinen materiellen Einfluss auf die langfristige Entwicklung der Unternehmung haben, wird grundsätzlich im Sinne des Verwaltungsrates abgestimmt. Für Traktanden, welche nach unserem Ermessen einen materiellen Einfluss auf die langfristige Entwicklung der Unternehmung haben können, findet eine Analyse statt. Hierbei handelt es sich im Speziellen um folgende möglichen Fälle:

Die Analyse für die Entscheidungsfindung findet durch den jeweiligen Portfoliomanager statt. Die Analyse basiert auf den aktuell erhältlichen Informationen aus verschiedenen Quellen wie beispielsweise Analystenberichte, Medienberichte oder Berichte von der Unternehmung selber.

Eine Ausübung der Stimm- und Wahlrechte kann sowohl direkt durch aktive Teilnahme an der Generalversammlung; via elektronische Abstimmplattformen oder durch einen oder mehrere dazu ernannte Stimmrechtsvertreter/Proxy Voting-Agenturen erfolgen.

Übersicht Voting Aktivitäten 2022

Im Jahr 2022 nahmen unsere Portfolio Manager und Analysten an 583 abstimmungsfähigen Sitzungen teil und haben dabei ihre Stimmen zu insgesamt 898 von möglichen 910 Beschlüssen abgegeben, was einer Partizipationsrate von 98.7% entspricht. Dieser Anteil kann unter 100% liegen, weil gewisse Märkte eine Aktiensperrfrist im Zusammenhang mit Abstimmungen voraussetzen, was wiederum den Handel der betroffenen Titel einschränken würde. Um die Portfolioliquidität jedoch aufrechtzuerhalten, wird in solchen Fällen nicht abgestimmt.

Detailinformationen zum Abstimmungsverhalten können den nachstehenden Auswertungen entnommen werden:

Übersicht Sitzungen

Kategorie

 

Anzahl

 

Prozentsatz

 

Anzahl der abstimmungsfähigen Sitzungen

 

593

 

 

 

Anzahl der Sitzungen mit Abstimmung

 

583

 

98.31%

 

Anzahl der Sitzungen mit mindestens einer Gegenstimme, einer Zurückhaltung oder einer Enthaltung

 

313

 

52.78%

 

Übersicht Stimmzettel

Kategorie

 

Anzahl

 

Prozentsatz

 

Anzahl der abstimmungsfähigen Stimmzettel

 

910

 

 

 

Anzahl der abgegebenen Stimmzettel

 

898

 

98.68%

 

Übersicht Traktanden

Kategorie

 

Anzahl

 

Prozentsatz

 

Anzahl der abstimmbaren Punkte

 

7 069

 

 

 

Anzahl der abgestimmten Punkte

 

6 938

 

98.15%

 

Anzahl der Stimmen FÜR

 

5 612

 

80.89%

 

Anzahl der Stimmen GEGEN

 

693

 

9.99%

 

Anzahl der Stimmen ENTHALTEN

 

79

 

1.14%

 

Anzahl der Stimmen ZURÜCKGEHALTEN

 

125

 

1.80%

 

Anzahl der Stimmen zur Vergütung («say on pay»)

 

458

 

6.60%

 

Anzahl der Stimmen für die Policy

 

6 810

 

98.16%

 

Anzahl der Stimmen gegen die Policy

 

168

 

2.42%

 

Anzahl der Stimmen für das Management

 

6 060

 

87.35%

 

Anzahl der Stimmen gegen das Management

 

918

 

13.23%

 

Anzahl der Abstimmungen über Anträge von Aktionären

 

120

 

1.73%

 

Engagement Case: Beispiel 2 – Dienstleister (Werbung, Marketing, Sozialforschung) (Frankreich)

Engagement Case: Beispiel 2 – Dienstleister (Werbung, Marketing, Sozialforschung) (Frankreich)

Während der Hauptberichtssaison ist es nicht ungewöhnlich, dass die Analysten und Portfoliomanager von Bellevue Asset Management parallel zur Ausübung der Stimmrechte einen Dialog mit den investierten Unternehmen führen.

Details zum Engagement

Im April 2022 schlugen diverse Minderheitsaktionäre, die insgesamt weniger als 5% der Stimmrechte vertreten, die Nominierung von A. Z.* als unabhängiges Vorstandsmitglied auf der nächsten Hauptversammlung von Mitte Mai 2022 vor. Dies mit dem Ziel, die Governance-Struktur in der Unternehmung zu verbessern. Wir teilen zwar die Ansicht, dass die Governance bei der besagten Unternehmung weiter optimiert werden sollte, jedoch waren wir nach einem persönlichen Austausch mit dem vorgeschlagenen Kandidaten von dessen Profil nicht vollumfassend überzeugt. Auch teilten wir einige Bedenken der Minderheitsaktionäre, auch wenn diese teilweise ungeschickt formuliert wurden. Dies haben wir der Unternehmung, vertreten durch CEO, CFO und IR, entsprechend kommuniziert. ISS empfahl für die Wahl von A. Z.* zu stimmen, wir haben jedoch gegen die Nominierung gestimmt.

Outcome

Im Mai 2022 wurde die Nominierung von A. Z.*, in unserem Sinne, abgelehnt. Deutlich positiv zu werten ist jedoch, dass die geäusserten Governance-Kritiken von der Unternehmensleitung zwischenzeitlich erkannt und adressiert wurden. In einem ersten Schritt wurde die CEO-/Chairman-Rolle getrennt, zudem wurde ein neuer CFO ernannt.

*Abkürzung willkürlich gewählt.

Climate-Change Faktoren

Die CO2-Intensität (Tonnen CO2 pro USD 1 Mio. Umsatz) wird regelmässig auf Portfolioebene gemessen und gegenüber dem relevanten Investitionsuniversum oder der Fondsbenchmark beurteilt. Es gilt festzuhalten, dass über 85% unserer Vermögensbasis (per 31.12.2022) im Gesundheitssektor investiert sind, der naturgemäss wesentlich geringeren CO2-Emissionen ausgesetzt ist als Industrie-, Rohstoff- oder Energiesektoren beziehungsweise breit diversifizierte globale Aktienindizes.

So weisen beispielsweise die fünf grössten Anlagestrategien6) eine Asset-gewichtete CO2-Intensität (Scope 1 + 2) von 24.4 Tonnen CO2-Emissionen pro 1 Mio. USD Umsatz aus. Gemäss der fünfstufigen Skala von MSCI ESG7) entspricht dies der zweitbesten Kategorie «Niedrig». Zum Vergleich: Der globale Aktienindex MSCI World weist eine gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität von 138.2 Tonnen pro 1 Mio. USD Umsatz aus, was als «Moderat» eingestuft wird.

Über alle liquiden Anlagestrategien der Bellevue Asset Management gerechnet betrug die Asset-gewichtete CO2-Intensität (Scope 1 + 2) rund 32.8 Tonnen CO2 pro 1 Mio. USD Umsatz.

Sofern ein Titel 10% oder mehr zur Gesamtportfolio-Intensität beiträgt oder die CO2-Intensität eines Titels 10% oder höher als der vergleichbare Industriedurchschnitt ist, leiten wir im Rahmen der Berücksichtigung der wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsfaktoren (PAIs) eine besondere Betrachtung ein, die beispielsweise in ein Engagement münden kann.

6) BB Biotech AG, Bellevue Medtech & Services (Lux), Bellevue Healthcare Trust, Bellevue Digital Health (Lux), Bellevue Healthcare Strategy (Lux)
7) Diese Angaben basieren auf MSCI CarbonMetrics und werden als portfoliogewichteter Durchschnitt der Kohlenstoffintensität der Emittenten berechnet. Auf der Ebene der Emittenten ist die Kohlenstoffintensität das Verhältnis Emissionen nach Scope 1 und 2 zum Jahresumsatz. Das Kohlenstoffrisiko wird in die Kategorien sehr niedrig (0 bis <15), niedrig (15 bis <70), moderat (70 bis <250), hoch (250 bis <525) und sehr hoch (>=525) eingeteilt.

ESG Reporting/Berichterstattung

Seit dem 19. August 2019 ist die Bellevue Asset Management AG Unterzeichner der United Nations Principles for Responsible Investment (UN PRI). Das PRI-Reporting ist das weltweit grösste Projekt zur Berichterstattung über verantwortungsvolle Investitionen. Es wurde mit Investoren für Investoren entwickelt. Die Berichterstattung über unsere Aktivitäten und Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit ist eines der sechs Prinzipien der UN PRI.

Über die folgenden Kanäle nehmen wir unsere Verantwortung in der ESG-Berichterstattung wahr:

Unsere monatlich veröffentlichten Factsheets zu den einzelnen Strategien/Fonds beinhalten neben Angaben zu Portfoliopositionierung und Performance auch zusammengefasste ESG-Angaben. Im ersten Halbjahr 2023 werden wir unsere Berichterstattung erweitern und unseren Investoren dedizierte Nachhaltigkeitsfactsheets zur Verfügung stellen.

Auf unserer Webseite www.bellevue.ch haben wir eine Unterseite geschaffen, welche sowohl die Nachhaltigkeit auf Unternehmens- als auch auf Portfolioebene beleuchtet. Fortschritte und Neuerungen im Kontext der Nachhaltigkeit werden hier laufend aktualisiert. Auch werden hier Informationen im Rahmen der regulatorischen Anforderungen (EU SFDR/MiFID II Nachhaltigkeitspräferenzen) zur Verfügung gestellt.

Auf jährlicher Basis wird der UN PRI Report veröffentlicht. Dieser Bericht liefert Rechenschaft und Transparenz über die verantwortungsvollen Investitionsaktivitäten der Unterzeichner und unterstützen den Dialog innerhalb der Organisationen der Unterzeichner sowie mit ihren Kunden und anderen Interessengruppen. Auf unserer Homepage kann der aktuellste Bericht eingesehen werden.

Mindestens auf Quartalsbasis wird der Geschäftsleitung sowie dem Verwaltungsrat eine ESG-Berichterstattung zu jeder einzelnen Anlagestrategie zur Verfügung gestellt. Diese wird durch die genannten Gremien evaluiert und gegebenenfalls leiten sich daraus gezielte Massnahmen ab.

Strategien mit Nachhaltigkeitsfokus – Kurzportrait

Bellevue Sustainable Healthcare (Lux)

Bellevue Sustainable Entrepreneur Europe (Lux)


Umsetzung regulatorischer Anforderungen

Die Ausweitung regulatorischer Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit haben zusätzliche Verbindlichkeiten geschaffen. Der Fokus gilt dabei der EU-Offenlegungsverordnung 2019/2088 (Regulatory Product Disclosures Art. 10) sowie der Delegierten Verordnung (EU) 2021/1253 zu den MiFID II Nachhaltigkeitspräferenzen (Art. 9). In diesem Zusammenhang hat Bellevue die zwei Dimensionen «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» und «Nachhaltige Anlagen» eingeführt und – in Ermangelung einer europaweit einheitlichen Klassifizierungsmethodik – nach heutigen Stand der Kenntnisse sowie der teilweise beschränkt verfügbaren Daten nach bestem Wissen und Gewissen im Anlageprozess der jeweiligen Strategien umgesetzt.

Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen (EU SFDR)

Sämtliche Anlagestrategien von Bellevue Asset Management berücksichtigen im Rahmen der Umsetzung ihrer Anlageziele soziale, ökologische sowie Governance-bezogene Merkmale (ESG) in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Artikels 8 der EU-Offenlegungsverordnung 2019/2088 (EU SFDR), verfolgen aber kein Nachhaltigkeitsziel. Grundsätzlich wird angestrebt, das ganze Vermögen der jeweiligen Strategien in Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen zu investieren. Da jedoch die Datengrundlagen nicht in allen Anlageklassen und Branchen gleichermassen vorhanden sind und Unternehmen teilweise noch über kein ESG-Rating verfügen, wurde ein Mindestanteil an Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen in Prozent des investierten Vermögens definiert.

Für Strategien mit erheblichem Anteil an Small- und Mid-Cap Anlagen und/oder erheblicher Schwellenländerquote mit geringerer ESG-Researchabdeckung beträgt der Mindestanteil für «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» 50%. Strategien, welche von den genannten Faktoren weniger stark betroffen sind, müssen einen höheren Mindestanteil von 75% «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» einhalten.

Detaillierte Angaben zu den einzelnen Anlagestrategien sowie zur Methodologie sind in den produktspezifischen Dokumenten enthalten, welche unter dem folgenden Link öffentlich verfügbar sind:

https://www.bellevue.ch/all-de/all/esg/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-auf-portfolioebene

Nachhaltige Anlagen (MiFiD II)

Mit der Änderung der MiFID-II Richtlinie im Rahmen der Umsetzung des EU-Aktionsplans Finanzierung Nachhaltigen Wachstums wurde ab dem 2. August 2022 die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kunden in der Anlageberatung verpflichtend. Finanzinstrumente, die sich an (potenzielle) Kunden mit nachhaltigkeitsbezogenen Zielen gemäss Art. 9 Abs. 9 UA 1 MiFID II-DRL richten können, müssen eines oder mehrere der folgenden drei Konzepte anwenden:
a) ein Finanzinstrument, bei dem der (potenzielle) Kunde bestimmt, dass ein Mindestanteil in ökologisch nachhaltige Investitionen im Sinne der Taxonomie Verordnung (Art. 2 Nr. 1) angelegt werden soll;
b) ein Finanzinstrument, bei dem der (potenzielle) Kunde bestimmt, dass ein Mindestanteil in nachhaltige Investitionen im Sinne der Offenlegungsverordnung 2019/2088 (Art. 2 Nr. 17) angelegt werden soll;
c) ein Finanzinstrument, bei dem die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI) berücksichtigt werden, wobei die qualitativen oder quantitativen Elemente, mit denen diese Berücksichtigung nachgewiesen wird, vom (potenziellen) Kunden bestimmt werden.

Neben der Berücksichtigung der wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI) hat Bellevue Asset Management einen Mindestanteil in nachhaltige Investitionen im Sinne der Offenlegungsverordnung 2019/2088 (Art. 2 Nr. 17) definiert. Art. 2 Nr. 17 definiert eine «nachhaltige Anlage» als eine Investition in eine wirtschaftliche Tätigkeit, die zur Erreichung eines Umweltziels und/oder eines sozialen Ziels beiträgt und gleichzeitig keines dieser Ziele erheblich beeinträchtigt. Des Weiteren müssen die investierten Unternehmen Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden («Good Governance»).

Investitionen werden dann dem Anteil an «nachhaltigen Anlagen» zugerechnet, wenn sie einerseits einen positiven Zielbeitrag, gemessen an den 17 UN Sustainable Development Goals, erbringen und andererseits die beschriebenen Nachhaltigkeitsmerkmale erfüllen. Zur Messung der Zielbeiträge zu den UN SDG wird ebenfalls auf die Methodologie von MSCI ESG abgestützt (s. unter Kapitel «Bezug zu den UN SDG») Für die Kategorisierung einer nachhaltigen Anlage wurden die Mindestquoten von 25% und 50% definiert. Auch hier spielt die vorhandene ESG-Researchabdeckung sowie der Anlageschwerpunkt (z.B. Small- & Mid-Caps) eine wichtige Rolle.

Gemäss vorstehenden Definitionen und angewendeten Methodologien qualifizieren per 31. Dezember 2022 im Kontext der EU SFDR  rund 87% der liquiden nettoinvestierten Assets8) der Bellevue Asset Management als «Anlagen mit nachhaltigen Merkmalen» und 54% als «Nachhaltige Anlagen»:.

An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass ein industrieweiter Vergleich dieser Quoten aufgrund der derzeit fehlenden Harmonisierung der anzuwendenden Klassifikationsraster und Bewertungsmethodiken im Sinne der EU SFDR nicht zulässig ist.

8) Nettoinvestiertes Anlagevermögen der Aktien- und Rentenstrategien der Bellevue Asset Management exklusive Cash, Private Equity, Ventures, PK und white label Fonds/Mandate und dedizierte Derivatstrategien.

Nachteilige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI)

Bellevue Asset Management berücksichtigt die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (Principle Adverse Indikatoren – PAI) im Rahmen der Investitions- und Portfoliomanagementtätigkeit. Die Umsetzung kann durch direkte Entscheidungen innerhalb des Portfoliomanagements, den Ausschluss von Emittenten, gezielte Engagements oder durch Kombinationen der beschriebenen Aktivitäten erfolgen.

Die Berücksichtigung von nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen hängt weitgehend von der Verfügbarkeit relevanter Informationen ab. Die notwendigen Daten sind nicht immer in ausreichender Quantität und Qualität für alle Vermögenswerte, in die Bellevue Asset Management investiert, verfügbar. Folglich wird die Liste der berücksichtigten PAI-Indikatoren in Abhängigkeit der Datenverfügbarkeit und Datenqualität laufend erweitert.

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